Von einem hybriden Kongress sprechen wir, wenn zu dem eigentlichen, dem physischen Kongress noch ein virtueller hinzu kommt. Aber wo liegt der Vorteil, oder anders: macht das bei dem heutigen Umgang mit Corona noch Sinn? Die Frage kann man eindeutig mit ja beantworten. Nicht jeder Arzt, Student oder das Klinikpersonal haben die Zeit oder das Budget, an einer Veranstaltung teilzunehmen. Hier kommt der virtuelle Kongress ins Spiel. Mit ihm schafft man eine Plattform, die die Inhalte des Kongresses einem breiteren Publikum eröffnet. Wichtige Events oder auch Vorträge können als Script, Podcast, Video oder Live-Session zur Verfügung gestellt werden. Die Möglichkeit, die eigenen Produkte besser und breiter zu verankern, ist gegeben. Und auch über den Kongress hinaus kann die Plattform weiterhin online bleiben: das Angebot kann wachsen und ausgebaut werden. Der virtuelle Kongress hat kein Verfallsdatum – die Aktualität kann gewährleistet werden und nachfolgende Kongresse speisen das Angebot und lassen es wachsen.
Das bedeutet, dass ein Unternehmen (virtuelle) Kongresse nutzen kann, um über Jahre ein Serviceangebot zu etablieren und auszubauen, das die Kunden bindet. Dies kann man mit der Integration modernster Technik, wie 360 Grad-Video-Live-Sessions aus dem Kongresscenter, oder beispielsweise – über das Jahr verteilt – aus Katheter Laboren schaffen. Diese Technik steht noch am Anfang, wird aber zunehmend attraktiver werden, wenn Apple, Google oder Facebook mit immer komfortableren Mixed Reality-Brillen auf den Markt kommen. Es werden Möglichkeiten entstehen, mit Kollegen und Kolleginnen virtuelle Meetings, Workshops und Treffen zu gestalten, die die Rahmen heutiger Video-Chats sprengen werden. Die Teilnehmer werden das Gefühl haben, gemeinsam an einem Ort zu sein – und das bei reellen Distanzen von Tausenden von Kilometern. Entfernungen werden gefühlt kleiner und die Welt klimaneutraler. Es wird ein neues Format entstehen.
Autor: Uwe Peters