Am 8. März jährt sich der Weltfrauentag – zum 112. Mal. Und hat an Bedeutung nichts verloren. Leider, möchten wir hinzufügen. Seit 1911 machen Frauen auf der ganzen Welt an diesem besonderen Tag auf die Frauenrechte und die Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam – Themen, die bis heute noch immer nicht selbstverständlich geschweige denn verwirklicht sind. Es scheint ein langer Weg zu sein bis zur sogenannten Gleichberechtigung. Auch im Jahre 2023 werden weltumspannend Mädchen und Frauen in unterschiedlichem Maße und verschiedenen Bereichen benachteiligt, abgewertet, eingeschränkt und unterdrückt; ganz gleich, ob es um Gehälter, Bildung, Selbstbestimmung, Sexualität oder persönliche Freiheit geht.
In Deutschland beispielsweise liegt der Verdienstunterschied zwischen Männern und Frauen immer noch bei durchschnittlich 19%. Es gibt Länder, die den Frauen die Reisefreiheit verwehren. Das Recht auf Bildung ist für Mädchen und Frauen vielerorts massiv eingeschränkt oder verboten. Das Abtreibungsrecht wird in der Regel von Männern oder der Kirche bestimmt. Und Zwangsehen sowie Genitalbeschneidungen sind bis heute angewandtes Brauchtum.
Doch es gibt auch Veränderungen, die Mut machen, und Entwicklungen, die bestätigen, was Studien und Untersuchungen schon lange zeigen: Dass zum Beispiel Frauen in Führungspositionen Firmen erfolgreicher machen. Dass Politikerinnen die politische Landschaft positiv verändern. Und dass Gehirne definitiv nicht typisch männlich oder weiblich sind. Solche stereotypen Zuordnungen haben einen enormen Einfluss auf die Bildung jener Vorurteile, durch die Frauen über lange Zeiträume ausgegrenzt wurden und werden.
Weibliche Vorbilder, die den Weg der Gleichstellung beschreiten und ebnen, finden sich auf der ganzen Welt. Die heute 23-jährige Kinderrechtsaktivistin Malala Yousafzai aus Pakistan, die seit 2009 in einem Blog darüber berichtete, dass ihr unter anderem Schulbesuch, Musikhören als auch unverschleiertes Auftreten in der Öffentlichkeit verboten waren, überlebte 2012 schwer verletzt ein auf sie gerichtetes Attentat – und kämpfte weiter. 2013 bekam sie den Friedensnobelpreis. Ihr unermüdlicher Kampf verbessert Schritt für Schritt vor allem die Bildungschancen für Frauen ihrer Heimat.
Kamala Harris, kürzlich gewählte US-Vizepräsidentin im Kabinett Biden, wurde tatsächlich als erste Frau in dieses Amt eingeführt – das immerhin zum 49. Mal besetzt wurde. Sie ist zudem die erste Afro- und die erste asiatische Amerikanerin in dieser Position. Auch wenn wir noch nicht genau wissen, wie die progressive und für Gleichberechtigung kämpfende Politikerin ihren Einfluss nutzt, dürfte doch bekannt sein, dass ihr die Bekämpfung von Frauendiskriminierung am Herzen liegt.
Auch die deutsche Bundeskanzlerin und Diplom-Physikerin Angela Merkel, die sich vor 16 Jahren gegen viele männliche Kandidaten behauptete und bis heute ihr Amt inne hat, steht dafür, dass konservative, männerdominierte Lebensbereiche nicht unveränderbar sind. Obwohl durchaus kontrovers betrachtet, genießt die Kanzlerin Popularität in ihrem eigenen Land und großen Respekt auf dem internationalen Parkett. Und sie hat es geschafft, in dieser Führungsposition eine Haltung zu etablieren, in der wichtige Entscheidungen immer auch vor dem Hintergrund der Menschlichkeit getroffen werden.
Das sind natürlich nur einzelne Beispiele bekannter Namen aus der großen Menge engagierter und inspirierender Frauen rund um den Globus. Es ist hilfreich, dass es so prominente Mitstreiterinnen gibt, doch öffentliche Bekanntheit oder eine große Karriere sind nicht unbedingt notwendig dafür, sich für Frauenrechte und Gleichberechtigung einzusetzen. Wir können bei uns selbst beginnen, in der Familie, im Freundeskreis, im Alltag, bei der Kindererziehung, mit Zivilcourage, durch Solidarität. Ein gemeinsamer Kampf für etwas, das selbstverständlich sein sollte – dafür gehen die Frauen dieser Welt seit über 100 Jahren am 8. März auf die Straße.
medicalvision hat übrigens mindestens ebenso viele weibliche wie männliche Mitarbeiter, ein inspirierendes buntes Team verschiedenster Altersgruppen, Herkunft, familiärer Hintergründe etc. Denn wir sind fest davon überzeugt, dass alle Menschen unabhängig von Geschlecht, Religion, Hautfarbe und Herkunft gleich behandelt werden sollten.