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5 Tipps, um Ihre Prostata zu schützen

5 Tipps, um Ihre Prostata zu schützen

 

(Lesedauer ca. 5 Minuten)

 

Was ist die Prostata?

 

Die Prostata (Vorsteherdrüse) gehört zum männlichen Reproduktionssystems und liegt knapp unterhalb der Harnblase. Hinter ihr befindet sich der Mastdarm, vor ihr der Unterrand des Schambeins, mit dem sie fest verbunden ist. Die Prostata, die aus zahlreichen Drüsen, gefäßreichem Bindegewebe und Muskelfasern besteht, umschließt ringförmig den Beginn der Harnröhre. Sie ist an Spermabildung, Ejakulation und Hormonstoffwechsel beteiligt; hauptsächlich produziert sie Nährflüssigkeit für den männlichen Samen, die gleichzeitig als Transportmittel fungiert.

 

Bereits im September, dem jährlichen National Prostate Health- oder National Prostate Cancer Awareness-Monat in Nordamerika, ging es darum, Informationen zu sammeln und zu verbreiten, die Männern mit einer möglichen oder bereits erfolgten Prostatakrebs-Diagnose helfen können. Denn auch bei dieser Erkrankung gilt: Je früher die Diagnose und damit die Therapie, umso besser die Heilungs-Prognose. Und: Das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, kann signifikant reduziert werden! Wir haben Ihnen im Monat der Männergesundheit, dem MOVEMBER, im Folgenden weitere Informationen zu Behandlung und Prävention zusammengestellt:

 

1. Symptome

Prostatakrebs ist behandelbar, insbesondere in einem frühen Stadium; achten Sie deshalb auf diese Symptome, die auf jeden Fall einen Arztbesuch erforderlich machen:

 

- Probleme beim Wasserlassen oder Formen von Harninkontinenz

- Blut in Samenflüssigkeit oder Urin

- Schmerzhafte Ejakulation

- Verminderter Samenerguss

- Starke Schmerzen im unteren Rücken, dem Becken oder in der Hüfte

 

2. Rauchen

Rauchen erhöht das Risiko für Krebserkrankungen jeglicher Art, auch Prostatakrebs, um circa 20%. Studien liefern Hinweise darauf, dass Männer, die während einer Strahlentherapie weiterrauchen, ein höheres Rückfallrisiko als Nichtraucher haben. Ihr Risiko ist außerdem höher als das von Männern, die das Rauchen wegen der Erkrankung einstellen. Die Wahrscheinlichkeit für Metastasen steigt ebenfalls parallel zum Rauchverhalten an. Und Raucher haben ein höheres Sterberisiko durch Prostatakrebs als Nichtraucher.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2836346/

 

3. Ernährung

Die Erkrankungswahrscheinlichkeit bei Prostatakrebs steht in direktem Zusammenhang mit der Lebensführung. Ein bewusster Lebensstil, der gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung in den Vordergrund stellt, sorgt für eine enorme Risikoreduzierung: Nämlich um bis zu 30%! Starten Sie Ihre Prävention mit einer Kombination aus ausgewogener Ernährung –  Schwerpunkt Gemüse und Obst – und sportlicher Betätigung. So können Sie auch Ihr Gewicht ausbalancieren und auf einem gesunden Level halten. Bestimmte lycopenreiche Obst- und Gemüsesorten wie Tomaten, Wassermelone und Grapefruit scheinen aktiv das Krebsrisiko zu senken. Das Resultat einer im British Journal of Cancer veröffentlichten Studie3 macht deutlich, dass Männer, die mehr als 20 Portionen Obst und Gemüse pro Woche aßen, ein bis zu 42% geringeres Risiko aufwiesen, Prostatakrebs zu entwickeln.

 

Vermeiden Sie hoch aufbereitete Produkte und bei sehr hohen Temperaturen zubereitete Gerichte; reduzieren Sie den Verzehr von Alkohol und von Milchprodukten, insbesondere Käse1, 2.

 

Weitere Untersuchungen4-8 legen nahe, dass eine niedrige Kalziumzufuhr sich begünstigend auf die Weiterentwicklung von Prostatakrebs auswirken kann. Da Vitamin D die Aufnahme von Kalzium begünstigt, wiesen Männer mit einem niedrigen Vitamin D-Spiegel 2-mal häufiger aggressive Krebsformen auf als Männer mit vergleichsweise hohem Vitamin D-Anteil.

 

4. Bewegung

Untersuchungen haben gezeigt, dass Männer, die sich regelmäßig sportlich betätigen, mit einem geringeren Risiko für Prostatakrebs rechnen können, obwohl die zugrundeliegenden Zusammenhänge nicht wirklich eindeutig sind. Es wird vermutet, dass die Bewegung den Testosteronspiegel reduziert, was wiederum das Erkrankungsrisiko senkt. Zudem scheint sich sportliche Aktivität in jungen Jahren positiv auf die Prostatagesundheit in späteren Lebensabschnitten auszuwirken.

 

5. Behandlung

Prostatakrebs bedingt nicht unbedingt einen chirurgischen Eingriff. Er ist sowohl mit Strahlen- als auch Chemotherapie behandelbar; und auch bestimmte Medikamente, zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt, können zum Erfolg führen. Bei den nicht-invasiven Therapieformen wird das veränderte Gewebe regelmäßig kontrolliert, um jederzeit einen notwendigen nächsten Schritt einleiten zu können.

 

Es gibt auch Anzeichen dafür, dass es einen Zusammenhang zwischen der Parkinson-Krankheit und Prostatakrebs geben könnte. Die an dieser Meta-Analyse beteiligten Forscher haben nach eigener Aussage eine signifikant höherer Risikorate für Prostatakrebs bei Parkinson-Patienten ausgemacht. Darüber hinaus habe ein erhöhtes Risiko auch in Verbindung mit der langfristigen medikamentösen Parkinsonbehandlung durch Levodopa festgestellt werden können. Jedoch fehlen noch belastbare Untersuchungsergebnisse.

 

Seit 2003 ist der November zum MOVEMBER avanciert – dem Monat, der sich verstärkt dem Thema Männergesundheit widmet; und damit natürlich auch Prostatakrebs. Vielleicht möchten oder müssen auch Sie sich Gedanken dazu machen, wie Sie dieser Krankheit begegnen können – vor allem präventiv. Der erste wichtige Schritt ist sicherlich der jährliche Gang zum Facharzt. Doch es gibt noch mehr, das Sie tun können. Eine bewusste Ernährung beispielsweise, die reich an Omega-3-Fettsäuren ist (Fisch, Nüsse, Saaten, hochwertige Pflanzenöle), kann das Erkrankungsrisiko senken. Laut dem American Institute for Cancer Research sorgen bereits zwei Portionen Seefisch pro Woche oder auch entsprechende Nahrungsergänzungsmittel für eine ausreichende Omega-3-Versorgung. Das Rauchen einzustellen oder stark zu reduzieren ist ebenfalls eine effiziente Vorsorgemaßnahme – auch im Hinblick auf Lungenkrebs ...

 

Was werden Sie tun, was haben Sie bereits getan, um Ihr persönliches Risiko für Prostatakrebs zu minimieren? Es wäre schön, wenn Sie im MOVEMBER Ihre Gedanken auf Twitter mit uns teilen würden.

 

 

Referenzen:

1. wcrf.org/wp-content/uploads/2021/02/Meat-fish-and-dairy-products.pdf

2. pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26561618

3. nature.com/articles/6606032

4. ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7913227/#B160-nutrients-13-00496

5. pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29765146/

6. pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28901272/

7. researchgate- Prostate Cancer

8. wcrf.org/researchwefund/vitamin-d-and-prostate-cancer/

9. reasearchgate- Parkinson

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