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Weniger Druck – mehr Lebensqualität

Weniger Druck – mehr Lebensqualität

Seit 2006 findet der Welt-Hypertonie-Tag jährlich am 17. Mai statt. Die Initiative für diesen Aktionstag der Hypertoniker geht auf die World Hypertension League (WHL – dt. Welt-Hypertonie-Liga) zurück, die sich als internationaler Dachverband mehrerer nationaler Gesellschaften und Organisationen der Bekämpfung und Prävention der Volkskrankheit Bluthochdruck widmet. Der Welt-Hypertonie-Tag wurde mit dem Ziel ins Leben gerufen, ein breites Bewusstsein für die Gefahren von Hypertonie zu schaffen und die Öffentlichkeit über Vorbeugung, Früherkennung und Behandlung von Bluthochdruck aufzuklären.

 

Laut Weltgesundheitsorganisation WHO (engl. World Health Organization) leidet weltweit etwa jeder dritte Erwachsene an zu hohem Blutdruck. Der Anteil nimmt mit wachsendem Alter zu: von jedem Zehnten in der Altersgruppe von 20 bis 39 Jahren bis zu jedem Zweiten in der Altersgruppe von 50 bis 59 Jahren. Bluthochdruck erhöht das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Nierenversagen. Unbehandelt kann er zu Erblindung, Herzrhythmusstörungen und Herzversagen führen. Um die unterschiedlichen Aspekte dieser Indikation zu beleuchten, stellt die World Hypertension League ihren Aktionstag jedes Jahr unter ein wechselndes Motto. In diesem Jahr lautet das Thema "Measure Your Blood Pressure Accurately, Control It, Live Longer" (Messen Sie Ihren Blutdruck, kontrollieren Sie ihn, leben Sie länger). Denn weltweit sind jährlich rund 10 Millionen Todesfälle auf erhöhten Blutdruck zurückzuführen. Hypertonie ist damit der wichtigste – vermeidbare und behandelbare! – Risikofaktor für Mortalität.

 

Das Risiko von Bluthochdruck lässt sich grundsätzlich verringern durch:

            •          Reduzierung des Salzkonsums bzw. eine ausgewogene Ernährung

            •          Vermeidung von Alkohol- und Tabakkonsum

            •          Regelmäßige körperliche Betätigung sowie ein gesundes Körpergewicht

 

Die regelmäßige Kontrolle des eigenen Blutdrucks ist außerdem ein extrem wichtiger Faktor. Vor allem eine kontinuierliche häusliche Selbstmessung und entsprechende Dokumentation kann dazu beitragen, die Risiken in der individuellen Lebensführung zu erkennen und zu reduzieren – und damit den Blutdruck und seine potenziellen Folgen in den Griff zu bekommen.

 

Bei therapieresistenter Hypertonie, also Blutdruckerhöhungen, die sich trotz Lebensstilveränderung und medikamentöser Behandlung nicht normalisieren, zeigte sich eine signifikante Blutdrucksenkung bei Einsatz eines minimal-invasiven Systems zur sogenannten renalen Denervation. Ziel des Eingriffs ist es, die Regulierung des Blutdrucks bereits am Entstehungsort zu beeinflussen, nämlich den Nieren. Bei der renalen Denervation wird ein Ballon-Katheter in die Nierenarterie eingeführt, mit dem an bestimmten Stellen die an der Gefäßaußenwand verlaufenden Stressnervenfasern der Nierenarterien verödet werden, wodurch die Reizweiterleitung unterbrochen wird. Bereits eine Interimsanalyse der Studienergebnisse von 2013 legte nahe, dass dieses Vorgehen eine wichtige Therapiealternative bei Patienten mit resistenter Hypertonie sein werde. Aktuelle Studien bestätigen dies (z. B. www.aerzteblatt.de/nachrichten/112336); dennoch bleibt die Therapie umstritten.

Wenn Sie Bluthochdruck vorbeugen oder erhöhte Blutdruckwerte senken möchten, lautet die gute Nachricht: Gegen Bluthochdruck hilft vieles, was Sie selbst tun können. Lediglich nichts zu tun hilft nicht! Die regelmäßige Blutdruckkontrolle ist obligatorisch, vor allem, wenn Sie einen „Anfangsverdacht“ haben. Präventiv können Sie mit moderater Bewegung, gesunder Ernährung, Stressabbau und einem Normalgewicht Ihrem Blutdruck etwas Gutes tun. Es mag zwar manchmal schwer fallen, konsequent zu bleiben, aber es ist enorm wichtig. Und falls Sie bereits einen individuellen medikamentösen Therapieplan haben: auch die Regelmäßigkeit der Medikamenteneinnahme ist Voraussetzung dafür, um dauerhaft stabile Werte zu erreichen und schweren Folgeschäden vorzubeugen.

Achtung, Eltern: Sogar gesunde Kinder, die Zigarettenqualm ausgesetzt sind, haben schon im Vorschulalter ein erhöhtes Risiko, durch das Passivrauchen Bluthochdruck zu entwickeln. Darum sollten Sie auf keinen Fall in der Nähe von Kindern rauchen.

 

 

Illustration: Ballonbasierter Nierendenervations-Katheter mit einer Vielzahl gleichmäßig angebrachter Elektroden, über welche schwache Dosen von Radiofrequenz-Energie zur Verödung der Nerven rund um die Nierenarterie abgegeben werden. © medicalvision.de