Dort bindet es nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip an entsprechende Rezeptoren, wodurch das Signal an die nächste Nervenzelle weitergeleitet wird. Anschließend wird das Dopamin enzymatisch abgebaut oder durch Transportmoleküle wieder zurück zum präsynaptischen Neuron transportiert.
Welche Aufgaben erfüllt das Dopamin?
Dopaminerge Neuronengruppen, die sich in der Substantia Nigra, im Mittelhirn, befinden, sind unter anderem für die motorische Bewegungsinitialisierung und Koordinierung zuständig. Degenerieren diese Zellen, führt es zu der neurodegenerativen Erkrankung Parkinson.
Ebenfalls im Mittelhirn liegt das mesolimbische System. Dieser Bereich erfüllt eine weitaus prominentere Aufgabe: Hier gilt das Dopamin als Auslöser für Glücksgefühle. Die Axone dieser Neuronen reichen in Bereiche des Vorderhirns bis zu den Synapsen im sogenannten Nucleus Acumbens. Dieser Bereich spielt eine zentrale Rolle im mesolimbischen System als Belohnungssytem. Bei der Ausschüttung von Dopamin im Nucleus Acumbens werden angenehme Gefühle erfahren, wie z.B. bei einer guten Mahlzeit, bei dem Anblick von geliebten Menschen oder bei erfolgsversprechenden Handlungen. Durch die Entstehung von Glücksgefühlen werden überlebenswichtige Verhaltensweisen positiv verstärkt und wir lernen diese Verhaltensweisen zu wiederholen.
Welchen Einfluss hat Dopamin auf die Motivation?
Doch Dopamin übt bereits einen maßgeblichen Effekt auf unser Befinden aus, noch bevor das Belohnungssystem aktiviert wird – bei der Motivation.
Die Aussicht auf einen Erfolg aktiviert im Gehirn das Belohnungssystem, also eine erhöhte Dopamin-Ausschüttung, und sorgt so dafür, dass wir motivierter sind, ein (erfolgversprechendes) Ziel zu verfolgen.
Arif Hamid und Joshua Berke fanden kürzlich heraus, dass Dopamin-Level kontinuierlich signalisieren, wie wahrscheinlich die momentane Situation dazu führt, Anerkennung zu bekommen. Das ermöglicht eine Entscheidung darüber, wie hart für ein Ziel gearbeitet werden soll.
Der Forscher Mark E. Bardgett hat ein Experiment mit Ratten durchgeführt, in dem er nachweisen konnte, dass bei einem niedrigen Dopamin-Level die leichtere Aufgabe von zweien gewählt wird, auch wenn diese weniger erfolgsvorsprechend ist. Dafür positionierte er Nahrung in einem Labyrinth am Ende eines Ganges und eine doppelte Menge hinter einem Zaun am anderem Ende. Ratten mit einem niedrigen Dopamin-Level nahmen den einfacheren Weg und gingen zu der kleineren Futtermenge, während Tiere mit einem normalen Level über den Zaun sprangen, um die doppelte Menge zu bekommen.
Motivation entsteht allerdings nicht nur durch Erfolge. Auch Misserfolge, Angst und negative Erfahrungen können dazu beitragen eine bestimmte Handlung durchführen zu wollen – wenn auch hier die Gewissheit besteht, dass das Ziel auf lange Sicht erreicht werden kann.
Was passiert bei der künstlichen Veränderung des Dopamin-Levels?
Die Aktivierung des normalen Dopamin-Levels dient als Belohnungssystem bei natürlichen Verhaltensweisen. Wird es beispielsweise durch Drogen künstlich erhöht, bewirkt es euphorische Zustände, die zu einer Abhängigkeit führen können.
Drogen wie Kokain und Amphetamin führen zu der Freisetzung von bis zu 10-mal höheren Mengen an Dopamin, die zudem auch länger wirken als das natürliche Belohnungssystem. Diese gesteigerten Glücksgefühle führen zu einem starken Drang, die Drogen erneut zu konsumieren.